Der Jour fixe des HausBoden im Mai viel dieses Jahr auf den Vortag des Internationalen Museumstages, was uns dazu veranlasste, an diesem Nachmittag eine kleine Gesprächsrunde zu privaten Archiven, Sammlungen, Stiftungen und Museumsprojekten zu veranstalten.
Der Hintergrund dazu ist, dass es, ganz ähnlich wie im HausBoden, vielerorts private Aktivtäten gibt, die sich mit dinglichem Kulturgut beschäftigen. Zu nennen sind hier z. B. die verschiedenen Geschichtsvereine, die Archivalien sammeln, Privatleute, die im Laufe ihres Lebens umfangreiche Bestände materieller Überlieferung zusammengetragen haben, oder Bemühungen um die Erschließung von Nachlässen jeder Art, wie z. B. desjenigen von Werner Ehrlich (s. a. http://www.hausbodenblog.de/2022/05/17/werner-ehrlich/).
Es versammelte sich eine kleine Runde von fünf Personen, die darüber sprachen, wo es überall solche Aktivitäten gibt und welche Perspektiven für sie bestehen. Klar ist, dass sehr viele dieser Aktivitäten ein Ende finden werden, wenn die Personen, die sie tragen, ihr Engagement beenden werden – und diese Entwicklung wird in naher Zukunft eintreten.
Eine Abgabe derartiger Bestände an bestehende Institutionen wie das Stadtarchiv wurde allgemein als wenig aussichtsreich und sogar als gefährlich hinsichtlich der Zugänglichkeit eingeschätzt. Dagegen wurde über die Frage diskutiert, ob für derartige Kulturinitiativen bzw. aus ihren Reihen heraus eigene Strukturen geschaffen werden können, die stark genug sind, die sich den Aktivitäten stellenden Herausforderungen wie Aufbewahrung, Inventarisierung und Digitalisierung, Sicherstellung der Zugänglichkeit, personale Kontinuität etc. zu bewältigen, aber auch flexibel genug, um ihre breite soziokulturelle Wirkung zu verstetigen. Es kam dabei der Gedanke auf, dass in einer gezielten Kooperation von Kulturprojekten wie dem Neuen Volkshaus, dem HausBoden und dem Löbtop e. V. eine solche Möglichkeit bestehen könnte. Klar ist aber auch, dass es dafür viel Engagement und Überzeugungsarbeit der Beteiligten in vielerlei Hinsicht braucht.
Teil der Veranstaltung war natürlich auch ein Rundgang durch das Museum.