Neues Volkshaus Cotta: Auftaktveranstaltung zur Gründung einer Genossenschaft

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Am 17. Februar fand im Neuen Volkshaus Cotta eine Auftaktveranstaltung zur Gründung einer Genossenschaft für das dortige Projekt statt. Hintergrund ist, dass geplant ist, für die zukünftige Trägerschaft des Volkshauses eine Genossenschaft zu gründen. Ich fand diesen Plan immer schon sehr spannend und denke, dass er auch für das HausBoden viele Möglichkeiten eröffnet. Daher habe ich an dieser Veranstaltung teilgenommen.

Zu ihr waren drei Projekte eingeladen, in denen bereits eine solche Genossenschaft besteht: Die Fux eG in Hamburg, das Gängeviertel ebenfalls in Hamburg und das Zentralwerk in Dresden, um über ihre Erfahrungen zu berichten und Informationen über die Gründung und die Möglichkeiten einer Genossenschaft im Kulturbereich zu geben.


Im ersten Block haben sich die drei Genossenschaften vorgestellt. Alle drei befassen sich mit dem Erhalt und der Nutzung großer historischer Gebäudekomplexe, die Fux eG mit einer kaiserzeitlichen Kaserne in Hamburg-Altona, das Gängeviertel mit dem letzten erhaltenen Viertel unweit des Hamburger Gänsemarktes und das Zentralwerk mit dem ehemaligen Goehle-Werk in Dresden-Pieschen.

Nach einer kurzen Pause ging es mit drei Gesprächstischen weiter. An jedem saß eine Genossenschaft und stand zu einem Thema Rede und Antwort. Die Besucher*innen konnten sich nach freier Wahl an einen der Tische setzen. Nach einer gwissen Zeit wurde einmal gewechselt. Die Themen waren: Organisatorische Fragen zur Gründung einer Genossenschaft (Zentralwerk), Wie ist eine gute Kampagne zu organisieren? und Wie funktioniert die Zusammenarbeit in einer Genossenschaft (die beiden Hamburger Genossenschaften im Wechsel).

Zuerst saß ich am Tisch mit dem Gängeviertel zum Thema „Kampagne“ und habe mir folgende Notizen gemacht:
– Artikel in überregionalen Zeitungen
– Einbindung von Prominenten (auf Werbemitteln wie Postkarten, als Mitglieder, mit Veranstaltungen)
– Anlässe schaffen
– Anforderungen an die Personalstruktur
– Benefits (Anerkennung, Mitsprache, Zugang (zu Raum, Ressourecen etc.))
– Kneipe/Café
– Internet-Verteiler/Social Media
– Veranstaltungen an anderen Orten in der Stadt

Insbesondere der Punkt „Anlässe schaffen“ rief bei mir Ideen hervor. Wir als HausBoden sind mit dem Volkshaus ja bereits im Gespräch, um gemeinsam eine Ausstellung zu organisieren. Aber es lassen sich vielleicht auch kurzfristig kleinere Projekte verwirklichen. Eine Idee, die ich seit langem habe, ist eine Art „Dia-Abend“: Zu unseren Sammlungen gehören zahlreiche Fotografien, die zu einem großen Teil auch schon digitalisiert sind. Nicht immer kann ich alles, was es dort zu sehen gibt, identifizieren. Es wäre vielleicht nützlich und unterhaltsam, dafür die Kenntnisse aus dem Stadtteil einzubeziehen. Weiter sind auch Vorträge oder Gesprächsrunden denkbar.

In der Gesprächsrunde mit dem Zentralwerk ging es um konkrete Aspekte einer Genossenschaftsgründung. Hier wurde angeregt, für die alltägliche Projektarbeit bzw. die Durchführung eines kulturellen Programms ergänzend einen Verein zu gründen, der dann ggf. auch Mieter der Genossenschaft oder ein Akteur in ihr sein könnte. Das wäre etwa ein Cottaer Kulturverein. Da das Volkshaus (fast) genauso große Personalprobleme hat, wie wir, bietet es sich an, dass verschiedene Projekte gemeinsam agieren, z. B. das Volkshaus und das HausBoden unter Einbeziehung des älteren Freundeskreises Cotta e. V., der Stadtbibliothek oder von Gewerbetreibenden des Stadtteils.