Ich bin ja ein kritischer Geist – ganz besonders, was Geschichte im Museum betrifft. Zu oft handelt es sich hierbei um Allgemeinplätze, irrelevante Details, unrichtige Klischees bzw. Mythen etc. Eine überzeugende Darstellung historischer Sachverhalte in Museen und Ausstellungen zu finden, ist durchaus keine Selbstverständlichkeit!
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Umso erfreulicher, wenn ein gelungenes Beispiel zu finden ist, und ein solches verleitet mich hier dazu, für ein spezielles Museum Werbung zu machen: Das Wien Museum!
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Neulich war ich für ein paar Tage in Wien und habe mir endlich einmal das dortige Stadtmuseum angesehen.
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Die österreichische Hauptstadt ist eine besonders schöne Stadt Europas. Außerdem zeichnet sie sich durch außerordentlich hohe Qualität in vielen Bereichen aus. Ihr stadtgeschichtliches Museum ist – es lässt sich nicht anders sagen – gut! Sehr gut gemacht!
Der einzige Nachteil (den es aber unabhängig von der jeweiligen Qualität mit eigentlich allen Museen dieser Welt teilt): Es ist zu viel. Daher habe ich bei meinem Besuch auch nicht alles mit der gleichen Aufmerksamkeit aufgenommen, und da die Ausstellung chronologisch aufgebaut ist, kam vor allem die jüngere Geschichte etwas zu kurz. Aber in Wien wurde ein einfaches Mittel gegen dieses Problem gefunden: Der Besuch der Dauerausstellung ist kostenlos, so dass ein Wiederkommen ohne weitere Kosten jederzeit möglich ist.
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Gut gefallen hat mir, dass die Geschichte der Stadt entlang der gängigen Zeitleiste und der bekannten Entwicklungsstufen interessant und aussagekräftig dargestellt wird. Und dabei gibt es wirklich viel zu entdecken: Objekte, die schön sind, eindrucksvoll, überraschend, die wirkungsvoll inszeniert sind, und Objekte, anhand derer wichtige und mitunter wenig beachtete Aspekte dargestellt werden. Hier ein paar Eindrücke:
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Das Treppenhaus:





Der Ausblick vom Terassen-Café:

Der Auftakt:



Stadtmodelle (immer wieder überzeugend!):



Originale Figuren vom Stephansdom (so schlank!):



Reflektion über die Sammlungsbestände:


Originalfiguren vom Donnerbrunnen:



Ein eindrucksvolles Arrangement weiterer Großobjekte:








„Ballspenden“:



Ein Ballett-Accessoire:



Eine Sänfte:


Ein gelungenes Beispiel für interaktive Stationen, das den Aspekt der Reisegeschwindigeit veranschaulicht:


Eine ungewöhnliche Büste:


Scheinbar gewöhnliche Porträts, die interessante Sachverhalte veranschaulichen:




Ein beliebtes, aber auch besonders wichtiges Thema:


Noch ein wichtiges Thema, mit interessantem Detail:




Und so weiter …



