Eine weitere Reise in diesem Jahr führte uns nach Nizza an der Côte d’Azur. Auch hier gibt es zahlreiche Museen, die darüber hinaus quasi alle mit den berühmtesten Namen der Kunstgeschichte verbunden sind. Übrigens: Die Stadt Nizza bietet einen sehr günstigen Museumspass für alle ihre Museen an.
_
In der Nähe von Nizza, in Saint-Jean-Cap-Ferrat, findet sich die Villa Ephrussie de Rothschild, der etwas exzentrische Bau einer offenbar sehr exzentrischen Dame aus der Spätphase der Belle Époque. Sie hatte einen deutlichen Hang zum Rokoko. (Das Museum nimmt allerdings einen recht hohen Eintrittspreis.)







_
Immer wieder tief ergriffen und begeistert bin ich, wenn ich Picasso sehe, so auch in dem betreffenden Museum in Antibes. Allerdings bin ich da auch familiär vorbelastet: Sowohl Mutter als auch Vater waren immer kompromisslose Fans.






_
Weniger beeindruckt hat uns das Matisse-Museum, in dem es aber natürlich auch schöne Bilder zu sehen gibt:





_
Freude hatten wir dafür im Museum Massena:




_
und im Palais Lascaris:








_
Wir waren nicht drin. Aber von außen beeindruckend ist das Ozeanographische Museum in Monaco:

_
Ein wirkliches kunsthistorisches Aha-Erlebnis war allerdings das Musée d’Art Naïf Anatole Jakovsky. Der Name reizte mich, weil ich mir die Frage stellte, was eigentlich naive Kunst ist.
_
Bei uns zu Hause hing im kleinen Flur bis zur Auflösung der elterlichen Wohnung 2004 dieses Werk von Henri Rousseau:

Ich selbst habe in meinen frühen Jahren auch naive Kunst produziert. Hier ein Beispiel mit aktuellem Bezug:


_
Näheres zum Begriff der Naiven Kunst findet sich natürlich bei Wikipedia. Ich bin bei weitem kein Experte für die Diskussion dieser und ähnlicher Definitionen. Aber ich konnte bei unserem Besuch dieses Museums feststellen, dass der Unterschied zur „hohen“ Kunst oft kaum feststellbar ist.
Im Musée d’Art Naïf Anatole Jakovsky nun sind Bilder zu sehen, die besonders sind, in denen es etwas zu sehen gibt und die – um es pathetisch auszudrücken – hochkarätig sind:





















Eine Anekdote am Rande: Vor manchen Werken von Pablo Picasso sagte meine Begleitung: „Da könnte ich doch auch meine Kindergartenmappe ausstellen.“ – Recht hat er! Das Verdienst von Picasso ist wohl sicher gerae auch, der Kindergartenmappe zu ihren Ehren verholfen zu haben.
_
Übrigens: Beeindruckend ist in der Region auch die Stadt Ventimiglia (Italien):











Sehr italienisch, ein wenig barock, vor allem aber mal richtige ehrwürdige Romanik!

